Forum » Für sie und ihn » Liebe und Partnerschaft » Liebe ohne Sex - bzw: Warum ist Sex für Männer so wichtig?
Liebe ohne Sex - bzw: Warum ist Sex für Männer so wichtig? - 1
Autor | Nachricht |
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Verfasst am: 31. Mar 2010 07:45
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keewee
Dabei seit: 14.09.2009
Beiträge: 22
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ich habe gestern den ganzen Tag und auch noch am abend über dieses Thema nachgedacht, irgendwie ist es bei mir hängen geblieben. also, meine überlegungen sind folgende: ich habe ja schon darüber geschrieben, dass ich der meinung bin, dass die einstellung des Menschen zur sexualität von der erziehung abhängig ist. nun, ja, wieso dann auch nicht von der sexuellen entwicklung selbst?? ein Junge der sich regelmäßig (jeden Tag oder mehrmals am tag - mit hilfe von pornografie, die heutzutage sehr leicht zugänglich ist) seit dem 10. oder 12. Lebensjahr selbst befriedigte, wird im vergleich mit einem schüchternen mädchen, welches vor dem 18. lebensjahr nie die gelegenheit hatte, in den genuss eines sich selbst zugefügten orgasmus zu kommen, als sexsüchtig erscheinen. sein jetziges sexuelles verlangen gründet auf den masturbatorischen erfahrungen seiner jugendzeit, in der er jegliches noch so kleine sexuelle verlangen sehr leicht stillen konnte. welche Folgen (positive oder negative) dies nun für seine "erwachsenen" partnerschaften hat, brauche ich bestimmt nicht mehr weiter auszuführen ... |
Verfasst am: 1. Apr 2010 22:44
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Sophia
Themenersteller
Dabei seit: 28.03.2010
Beiträge: 4
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@keewee Ja, das erinnert mich ein wenig an das Viktorianische Zeitalter... Frauen mussten damals als Jungfrau in die Ehe gehen und wurden als total asexuelle Wesen erzogen - man darf nicht vergessen, dass das erst 100 Jahre her ist. Was sich heute geändert hat ist, dass Bilder von Sexualität (Pornographie) über das Internet viel zugänglicher geworden sind. Man darf sich davon aber nicht täuschen lassen, denn das meiste ist ja aus einer männlichen Perspektive, denn anal, deepthroat, und das Sperma ins Gesicht gespritzt bekommen (was mittlerweile zum Standartprogramm gehört) ist nicht so ganz jederfraus Sache... geschweige denn die "Lesben" mit Silikontitten, künstlichen Nägeln, die dabei unterwürfig in die Kamera schauen und sich unmotiviert mit schwabbeligen Dildos penetrieren. Es gibt fast keine authentischen Pornos, die von Frauen für Frauen gemacht sind. Das finde ich sehr ärgerlich, aber es zeigt einfach, dass Frauen noch nicht so weit sind, eigene Bilder von Sexualität zu erfinden und in die Welt zu setzen. Und noch etwas: im alten Griechenland wurden Frauen in Ehefrauen und Prostituierte eingeteilt. Die Ehefrau durfte keinen Spaß beim Sex haben (war nur zu Fortpflanzung da) und die Nutte sollte die sexuellen Wünsche der Männer befriedigen. Es gab auch Knabenliebe.Hier ein Artikel dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution_in_der_Antike Hier mal einige Zitate: "Da Blondinen als besonders erotisch galten, blondierten sich Prostituierte oft die Haare oder trugen blonde Perücken. Sehr weit verbreitet war auch die Depilation; Prostituierte ohne Schamhaar standen besonders hoch im Kurs, auch wenn aus Pompeji bekannte Graffiti die gegenteilige Meinung einiger Männer kundtun." "Möglicherweise um Geld zu sparen, kam es auch vor, dass sich zwei Kunden eine Frau teilten, wie aus Graffiti in Pompeji hervorgeht." "Vor allem durch die Ausübung bestimmter ungewöhnlicher Praktiken wie Fellatio oder Analverkehr wurde den Prostituierten eine gewisse Unsauberkeit nachgesagt." Klingt eigentlich exakt wie der Inhalt der heutigen Pornos, oder? |
Verfasst am: 2. Apr 2010 20:50
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geiler_sachse
Dabei seit: 07.08.2009
Beiträge: 249
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Sophia > Es gibt fast keine authentischen Pornos, die von Frauen für Frauen gemacht sind. 1. ich stelle mal die einfache behauptung auf, dass dies so ist, weil die nachfrage das angebot bestimmt. falls es mehr ästhetische/hochwertige pornos gäbe, würdest du diese als masturbationsvorlage benutzen? falls ja, dann wärst eine von wenigen frauen, wie ich finde. 2. es gibt zwar nicht sehr viele, aber auch nicht sehr wenige webliche pornoregisseure: KLICK. Sophia > Das finde ich sehr ärgerlich, aber es zeigt einfach, dass Frauen noch nicht so weit sind, eigene Bilder von Sexualität zu erfinden und in die Welt zu setzen. 1. und wieder ein banales beispiel: homevideos. es kann ja nicht sein, dass alle frauen in diesen videos nur ein abbild der männlichen wünsche darstellen!?! (und ja, ich weiß, dass die meisten dieser sog. homevideos professionell gedreht sind) 2. Annie Sprinkle (hab sogar einen beitrag über sie hier auf diesem portal gelesen) und nun noch mal etwas ernster über das thema: eigentlich hast du ja recht, eigentlich ist es ja so, dass sich das frauenbild in den männeraugen in den letzten jahrzenten, jahrhunderten nur wenig verändert hat, obwohl die politische korrektheit aus den usa und die feministinnen sehr viel für die frauen getan haben. doch anscheinend ist der mensch ein zu starkes sexuelles wesen, welches vom urinstinkt aller urinstinkte getrieben wird. und dies wird sich wahrscheinlich nie ändern. oder denkt vielleicht bei diesem bild jemand daran, was für eine ausbildung sie wohl genossen hat?? |
Verfasst am: 2. Apr 2010 21:12
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Pandora
Dabei seit: 18.08.2009
Beiträge: 73
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Hm, ein interessantes Thema, schade dass ich es erst jetzt bemerkt habe. Aber es ist doch noch nicht zu spät für eine weitere Meinung, oder? Ich meinerseits muss sagen, dass ich eine eher gegenteilige Erfahrung gemacht habe. es stimmt zwar schon, was die Mehrheit von euch hier geschrieben hat, dass Frauen eine untergeordnete rolle zu haben scheinen, doch dieses bild wird lediglich durch die Medien (nicht nur Pornografie) vermittelt. in Wirklichkeit haben Frauen schon lange in nicht wenigen Bereichen die Hosen an. es gibt - ich kann nicht sagen immer mehr - sondern ich muss sagen SCHON SEHR VIELE Frauen, die sich nichts mehr sagen lassen, auch im Bereich der Sexualität nicht mehr. es mag schon sein, dass die Frauen in den Pornos nicht selten wie Schmutz behandelt werden, doch das kann auch als Reaktion auf die starke Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft verstanden werden. da sich ein Mann heute keine Frau mehr unterwerfen kann, schafft er mithilfe eines Mediums (namens Pornoindustrie) eine Welt wie er sie sich wünscht und die ihm im wirklichen Leben unerreichbar erscheint. und in einem Punkt muss ich dir geiler_sachse beipflichten: die Pornoindustrie macht nichts anderes als jeder andere Wirtschaftszweig: sie antwortet mit ihren Produkten lediglich auf die Wünsche ihrer Kunden. |
Verfasst am: 3. Apr 2010 12:58
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Desdemona
Dabei seit: 09.08.2009
Beiträge: 37
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Sophia > Mein vorläufiges Fazit: Das Männer in einer Beziehung den Sex bekommen, den sie brauchen spielt schon eine große Rolle. Wahrscheinlich gibt es auch viele Männer, die bestimmte Fantasien, die sie mit der Frau/Freundin gerne mal ausleben würden unterdrücken und dann unglücklich sind, oder zu einer Prostituierten gehen und deswegen ständig ein schlechtes Gewissen schieben. Auch Pornos, welche ja bekanntlich jeder Mann gerne schaut und von deren teilweise aggressiven Inhalten die meisten Frauen nicht wirklich begeistert sind können zu großem Ärger in einer Beziehung führen. Genau, das finde ich auch. Das Nichtausleben der Fantasien ist meiner Meinung nach für Männer eher der Grund, eine Beziehung aufzulösen als für eine Frau. Wir Frauen fangen über das Ende einer Beziehung nachzudenken, wenn wir überhaupt nicht sexuell befriedigt werden, wogegen Männer nur etwas zu vermissen brauchen, und schon sehen sie anderen Frauen hinterher. Sprich: sie sind eher unzufrieden und sie setzen eine gut funktionierende Beziehung wegen ihrer sexuellen Wünsche und Fantasien eher aufs Spiel. Wie viel Schuld heutzutage die Pornoindustrie an diesem Umstand trägt, das kann man nur schwer beurteilen, doch auf jeden Fall kann man von keiner Beeinflussung nicht sprechen. |
Verfasst am: 6. Apr 2010 02:56
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Sophia
Themenersteller
Dabei seit: 28.03.2010
Beiträge: 4
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@geiler Sachse "doch anscheinend ist der mensch ein zu starkes sexuelles wesen, welches vom urinstinkt aller urinstinkte getrieben wird." Also Frauen sind keine Menschen, oder wie? Mit den Amateurvideos, da gebe ich dir recht, da sind auch einige echte Orgasmen von Frauen dabei.Aber es fehlt an sich eine weibliche sexuelle Kultur, in dem Sinne, wie es die Männer haben (da gibt es ja mittlerweile tausend Genres, Subgenres und Perversionen). Außerdem ist mir aufgefallen, dass Männer oft viel genauer ihren Typ Frau beschreiben können... während Frauen, die Vorstellung vom Mann als sexuelles Objekt, schwerer fällt. Der Mann als begehrtes Objekt existiert eher bei Schwulen. @Pandora Ich bin mir da nicht so sicher, ob die Pornos eine Folge der Emanzipation sind, denn wie gesagt - im alten Griechenland gab es ohne Ende Prostitution und da waren die Frauen total unterdrückt, in der Öffentlichkeit nicht existent usw. Ich glaube, die meisten Männer mögen das einfach, sind halt so... Ich frage mich auch mittlerweile, ob der männliche Sexualtrieb mit dem reinen "Urinstinkt" so einfach zu erklären ist, ob da nicht viel mehr hintersteckt. Hat er vielleicht eine kulturell-symbolische Bedeutung? Ich poste hier mal einen Romanauszug (von D. H. Lawrence), der den Akt aus männlicher Perspektive beschreibt: „In sie ergoss sich all die Finsternis, all den fressenden Tod, der in ihm aufgestaut war, und er wurde wieder heil. Es war ein Wunder, das Wunder seines immer neu wiederkehrenden Lebens, und er erkannte es verloren im überschwänglichen Staunen der Erlösung. Sie war ihm untertan und nahm ihn in sich auf, wie ein Gefäß den bitteren Trank des Todes aufnimmt.“ (…) „Er kam näher und näher und tauchte in ihre sanfte, einhüllende Wärme, und wunderbar schöpferische Glut drang ihm in alle Adern und gab ihm das Leben wieder. Er fühlte, wie er sich löste und in dem Bad ihrer lebendigen Kraft versank. Das Herz in ihrer Brust war ihm die allsiegende Sonne, er stürzte sich immer tiefer in ihre glühende Schöpferkraft. All seine Adern, die zerfleischten, zerrissenen, heilten sacht, all das Leben wieder in sie einströmte, unsichtbar wie die Allmacht der Sonne. Sein Blut, das ihn in den Tod verronnen schien, flutete zurück, sicher und herrlich.“ (…) „Als sich der tiefe, unsägliche Schlaf völliger Erschöpfung und Genesung über ihn senkte (…) Gudrun aber lag hellwach, vernichtet in vollkommene Bewusstheit.“ „Aber sie wagte nicht, Licht zu machen, denn sie wusste, dann würde er aufwachen, und sie wollte seinen vollkommenen Schlaf nicht stören, von dem sie wusste, dass er ihn ihr verdankte.“ hmm.... Ist Sex für Männer eine Art immer wiederkehrende Geburt, sich erneuernde Lebensenergie... oder so ähnlich? |
Verfasst am: 6. Apr 2010 16:37
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geiler_sachse
Dabei seit: 07.08.2009
Beiträge: 249
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Sophia > @geiler Sachse Also Frauen sind keine Menschen, oder wie? SORRY, war nicht so gemeint. aber ich sehe, dass du mich schon richtig verstanden hast |
Verfasst am: 6. Apr 2010 16:43
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geiler_sachse
Dabei seit: 07.08.2009
Beiträge: 249
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wenn du meinst, dass es keine "weibliche sexuelle kultur" gibt, kann man dann zumindest von "weiblichen sexstellungen" reden. es gibt ja solche, bei denen die frau eine wichtige (passive oder aktive) rolle spielt: reiterstellung, die stellung 69. damit ich nicht wieder was falsches schreibe und um sicherzugehen, dass ich dich richtig verstanden habe: du bist der meinung, dass sich in der sexualität in den letzten paar tausend jahren nur wenig verändert hat, was man anhand der alten griechen sehen kann, die heutzutage in den pornos dargestellt werden? |
Verfasst am: 6. Apr 2010 21:01
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Pandora
Dabei seit: 18.08.2009
Beiträge: 73
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Und wieder suche ich die Antworten auf deine Fragen in der Emanzipation. Der Drang des Mannes zur sexuellen Dominanz kann auch das einfache Ergebniss des nicht erfüllten Wunsches nach Dominanz im Alltag sein. In der Sexualität sieht der Mann seinen letzten Zufluchtsort, wo er noch die Hosen anhat, obwohl das auch schon lange nicht mehr der Fall ist (eher eine Illusion in seinem Kopf). Und eigentlich: Wer mag das Gefühl von Macht denn nicht?! Irgendwie läuft der Sex ja noch immer so ab, dass der Mann die Frau mit seinem Penis penetrieren muss, dass er für die Stoßbewegungen verantwortlich ist, weswegen der Anschein geweckt wird, dass er die meiste Arbeit tut, dass er dadurch das Sagen hat. Es heißt doch so schön in der "poetischen Sprache", dass der Mann die Frau beglückt. „Aber sie wagte nicht, Licht zu machen, denn sie wusste, dann würde er aufwachen, und sie wollte seinen vollkommenen Schlaf nicht stören, von dem sie wusste, dass er ihn ihr verdankte.“ Hieraus zu lesen ist aber außerdem die unterschiedliche Orgasmuserfahrung des Mannes und der Frau, denn der Orgasmus heißt ja nicht umsonst "der kleine Tod". Dieser Gedanke ist in all deinen Zitaten zu erkennen, am stärksten jedoch in diesem letzten. Ich hoffe, ich habe mich zumindest teilweise verständlich ausgedrückt, weil meine Gedanken zu diesem Thema sehr verworren sind. |
Verfasst am: 6. Apr 2010 21:21
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keewee
Dabei seit: 14.09.2009
Beiträge: 22
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uf, nun hinke ich dem Thema schon ganz schön hinterher ... deinen vergleich mit dem viktorianischen Zeitalter finde ich ganz spannend. man kann es drehen und wenden, wie man will, am ende wird der mann für dieselbe Sache, für die die frau gebrandmarkt wird, als Held gefeiert. nur selten ist es umgekehrt. und solange sich diese Einstellung in der Gesellschaft nicht ändert, wird sich auch in der Privatsphäre zwischen Mann und Frau nichts ändern. ein bestimmtes Wertebild wird von Generation zu Generation weitergegeben, welches den Menschen auf allen seinen Bereichen begleitet und prägt - so auch seine Sexualität. Wann und wo dieses Wertebild starker in Erscheinung tritt, ist von der Erziehung und dem Umfeld (auch täglicher Zugang zu Pornografie im Internet, die uns allen bekannte Pornografie darbietet) abhängig. Und hier schließt sich dann auch wieder der Kreis meiner Überlegungen. und noch vielleicht eine Frage: Kann man in traditionellen Gesellschaften (China, Japan, Türkei, ...) von sexueller Freiheit von Frauen sprechen? Damit das Augenmerk vielleicht etwas abseits der westlichen pornografischen "Kultur" gerichtet wird. |
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