In Erinnerung an Pornodiva Marilyn Chambers (1952-2009)
Die Pornolegende Marilyn Chambers starb eines plötzlichen Todes. Zu Ruhm gelangte Sie mit der Rolle im Kultstreifen Behind the Green Door.
Die „Brecherin der Tabus“ Marilyn Chambers war bis zu ihrem Tod ein gefragter und viel gebuchter Pornostar.
Aus Evelyn Lang wird Marilyn Chambers
Marilyn Chambers' erster Filmauftritt war im Jahr 1970 im Hollywoodfilm Die Eule und das Kätzchen, an der Seite von Barbara Streisand. Damals lautete ihr Künstlername noch Evelyn Lang, der ihr jedoch keine weiteren größeren Rolle verschaffte. Zu Ruhm gelangte sie aber dank des Pornogenres und ihrer Rolle im Kultstreifen Behind the Green Door, im Jahre 1972. Sie wurde durch eine besondere Art von Zwang- und Zügellosigkeit bekannt, die das Publikum bis dato auf der Leinwand noch nie zu Gesicht bekam. Szenen wie zum Beispiel Sex mit afro-amerikanischen Darstellerkollegen, doppelte Penetration, ihr völlig haarloser Schambereich und das Befriedigen von einer Scharr von „Nonnen“ wurden mit Marilyn Chambers im Brennpunkt des Geschehens zum ersten Mal auf Zelluloid gebannt. Zusammen mit Deep Throat begründete Behind the Green Door den sogenannten Porno-Chic-Boom der 1970er, der sogar dazu führte, das Pornos in normalen Kinos gezeigt wurden. Marilyn Chambers war zu dieser Zeit auch das Gesicht einer Waschmittelkampagne, was die Werbetrommel für Behind the Green Door noch weiter anheizte. Als es dem breiteren Publikum klar wurde, dass es sich dabei um einen sehr gewagten und unzensierten Film handelt, kam es zum gesellschaftlichen Skandal. Dem Film und auch Marilyn Chambers tat der „Klimawandel“ jedoch nicht weh. Die Produktion, die 60 000 US-Dollar kostete, spielte in kürzester Zeit eine Summe von über 25 Millionen US-Dollar ein.
Marilyn Chambers war der Star in Behind the Green Door, dem ersten Pornostreifen, der in normalen Kinos gezeigt wurde.
Das bunte Leben der Marilyn Chambers
Marilyn Chambers wurde am 22. April 1952 in Providence, Rhode Island, USA, geboren. Als jüngste Tochter von drei Kindern wuchs Marilyn Chambers in einer ganz normalen Arbeiterfamilie auf. Mit 16 zog es sie in die große weite Welt des Showbiz, das sie als Gelegenheitsmodel kennen lernte. Mit 18 spielte Marilyn Chambers unter dem Künstlernamen Evelyn Lang sogar in einer Hollywoodproduktion an der Seite von Barbara Streisand, in der Verfilmung des Theaterstücks Die Eule und das Kätzchen von Bill Manoff. Im selben Jahr arbeitete sie mit dem späteren Kultregisseur Sean S. Cunningham (Freitag der 13.) beim Horrorstreifen Together (dt. Gemeinsam) zusammen. Als der Durchbruch in Hollywood auf sich warten lies, musste sich Marilyn Chambers als Stripperin durchschlagen, bis sie von den Pornoproduzenten Artie und James Mitchell entdeckt wurde, die sich ihres Zeichens als Produzenten von Behind the Green Door ihren Platz in der Geschichte sicherten. Marilyn Chambers hatte in den Pornostreifen, in denen sie so tüchtig die Grenzen des Vorstellbaren sprengte, selten eine Sprechrolle, aber sie hatte das Zeug zu einer großartigen Charakterdarstellerin, was sie unter anderem in David Cronnebergs Horrorfilm Rabid (Der brüllende Tod, 1977) bewies. Für diese Rolle stach sie sogar Sissy Spacek aus! Trotz verschiedener Lichtblicke im Rahmen der Indieszene, wuchs sie über die Rolle des Pornomegastars, der von Hollywood nicht gebraucht werden konnte, nicht hinaus. Sie zog sich Anfang der 1990er aus dem Rampenlicht zurück und bekam 1991 eine Tochter, kehrte aber schon bald nach der Geburt in die Pornoszene zurück. Im Jahr 2000 wurde sie von Tracey Hutson in der Romanverfilmung über das Leben von Artie und James Mitchell mit dem Titel Rated X verkörpert. In den Rollen von Artie und James Mitchell glänzten Charlie Sheen und Emilio Estevez. Im Jahr 2004 entschied sich Marilyn Chambers als Mitglied der PCP-Partei für das Amt der Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten zu kandidieren, bekam jedoch bloß ganze 946 stimmen. 2008 versuchte sie es wieder an der Seite des Präsidentschaftskandidaten Charles Jay, dem führenden Kopf der liberalischen Boston-Tea-Party-Partei.
Das Tabu des „interracial Sex“ wurde dank Marilyn Chambers an den Pranger gestellt.
Marilyn Chambers wird tot aufgefunden
Das Jahr 2009 scheint für manch einen Kultstar zum sprichwörtlichen Schicksalsjahr zu werden. Auch Marilyn Chambers schaffte es durch ihren Tod wieder auf die Schlagzeilen. Die „Brecherin der Tabus“ wurde am 12. April 2009, nur zehn Tage vor ihrem 57. Geburtstag, von ihrer 17-jährigen Tochter tot in ihrem Haus in Santa Clarita, Kalifornien, aufgefunden. Verschiedene Gerüchte, von Überdosis bis hin zu Mord, machten die Runde, die Autopsie bestätigte jedoch, dass ein Fremdeinwirken ausgeschlossen werden kann. Dem Autopsiebericht nach erlag Marilyn Chambers eher unglamourös einem Hirnschlag, verursacht durch eine unentdeckte Hirnblutung.
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