Wegen Sex mit Fahrrad verhaftet!

Wer entscheidet, wer und wo man Sex mit einem Fahrrad, Vibrator oder Bürgersteig haben darf? Wir wollen Sie mal zum Nachdenken anregen.

Auch in Sachen Sex ist die Grenze zwischen dem Recht auf Privatsphäre und staatlicher Überwachung sehr fein.

Wegen Sex mit Fahrrad verhaftet

Robert Stewart stand in seinem Zimmer im Hotel ohne eine Hose an, allein im T-Shirt, er hielt das Fahrrad in seinen Händen und wackelte verdächtig mit den Hüften, als ob er Sex mit dem Fahrrad hätte. In dieser Stellung überraschten ihn zwei Zimmermädchen, die dann die Polizei anriefen, die ihn festnahm und ihm sogar den Stempel eines Sexualstraftäters aufdrückte. BBC veröffentlichte die Geschichte im November 2007. Die Geschichte vom Sex mit Fahrrad löste heftige Reaktionen der Öffentlichkeit aus, denn was machte der arme Robert eigentlich falsch? Wäre eine Frau auch festgenommen, die mit einem Vibrator, einer Gurke oder einem Besen erwischt wäre?

Hatte Robert Stewart Sex mit einem Fahrrad?

Wenn man solche Nachrichten liest, sollte man auch dem Verdächtigen die Möglichkeit geben, seine Sichtweise der Dinge zu erklären. Robert sagte, dass der "Sex mit dem Fahrrad" bloß ein großes Missverständnis sei, dass er betrunken war und deswegen das Klopfen der Zimmermädchen nicht hörte, dass sie alles missverstanden hätten. Andererseits sollte man sich aber auch die Frage stellen, wie man überhaupt Sex mit einem Fahrrad haben kann. Man kann zum Beispiel den Sitz nach oben drehen und ihn als Dildo benutzen, wenn man masochistisch veranlagt ist, kann man den Penis zwischen die Kette und das Antriebsrad oder in das fahrende Rad stecken. Als Dildo kann man auch die Haltegriffe benutzen, Frauen könnten mit dem Reifenprofil sich die Vagina reiben und auf diese Weise sehr viel Lust verspüren. Aber Robert wackelte mit den Hüften. Verdächtig. Wir wissen nicht, ob mit einem steifen Glied, ob er kam, nachdem die Zimmermädchen das Zimmer betreten haben oder er nicht nur das Fahrrad wieder aufstellen wollte und dabei ein wenig ins Wanken geriet, weil er betrunken war. So schnell hat man dann Sex mit einem Fahrrad!

Es kommt nicht nur Sex mit einem Fahrrad vor

1997 bekam noch ein anderer Robert, mit dem Familiennamen Watt, ein Bußgeld in Höhe von 100 Pfund, weil er versuchte, mit einem Schuh Sex zu haben. Im Jahr 2002 machte er sich an ein Verkehrszeichen ran. Steven Marshall simulierte Sex mit dem Bürgersteig auf dem Bürgersteig, natürlich nicht ganz nüchtern, worauf der unverschämte Steven festgenommen wurde. Wenn das in den entfernten USA passiert wäre, würde man das noch verstehen. Aber Großbritannien ist doch hier ganz um die Ecke, weswegen solche Präzendensfälle doch unsere Aufmerksamkeit verdienen. Die Grenzen des guten Geschmacks sind eine Sache, aber was jemand mit sich selbst im eigenen Schlafzimmer mit einem Gegenstand tut, sollte er ohne Angst tun. Mag es ein Fahrrad, Topf, Mixer, Staubsauger … sein. Doch die Doppelmoral übersteigt alle Grenzen des guten Geschmacks. Man kann zum Beispiel in den ersten Stripteaseklub gehen und sich dort mit einem "versklavten" Körper für sehr wenig Geld amüsieren, doch Sex mit einem Verkehrszeichen ist verboten. Der Missetäter soll sofort bestraft werden! Das ist doch widerlich!

Ich kann mich noch an eine Szene von einem Volksfest erinnern. Ein junger Mann, betrunken bis zum Gehtnichtmehr, begann, am helligten Tag zu masturbieren. Die meisten ließen ihn in Ruhe, nur ein paar alte Frauen nahm die Sache in die Hand und begann Steine auf ihn zu werfen. Ich gebe zu, die Szene war nicht schön. Aber niemand hat die Polizei gerufen und er wurde nicht festgenommen. Der Junge schlief wegen des Alkohols ein, das Fest ging  normal weiter. Zum Glück leben wir in einem Land, wo die Menschen keinen Sex mit Fahrrädern haben!