Pirelli will keine retuschierten Fotos mehr!
Werden in Zukunft die Fotos der größten Schönheiten der Welt, die jedes Jahr für den Pirelli-Kalender verewigt werden, nicht mehr retuschiert?
Adriana Lima rekelte sich für Pirelli vor vier Jahren noch auf einem retuschierten Foto. (Quelle: Pirelli)
Vor Kurzem windeten sich erneut junge makellose Frauenkörper auf unendlichen Sandstränden. Das wilde Treiben wurde wie immer vom Reifenhersteller Pirelli in Auftrag gegeben, die Location war auch dieses Jahr ein Urlaubsparadies, diesmal Brasilien, die Mädchen erneut die begehrtesten Models und Sexsymbole, unter anderen Abbey Lee Kershaw, Marloes Horst, Catherine Mc Neil, Daisy Lowe und die bekannteste unter ihnen Miranda Kerr. Der berühmte Starfotograf, von dem die Fotos geschossen wurden, war dieses Jahr Terry Richardson. Kerr, die Freundin von Orlando Bloom, gab preis, dass sie ihren Körper durch gesunde Ernährung im „Iss-die-Hälfte-Still“ so fit und sexy hält. Deshalb wäre an den Fotos von ihr, wie auch von den anderen Schönheiten, mit bloßem Auge wahrscheinlich kein Makel zu erkennen. Und dennoch war es bei den Fotografen bisher Gang und Gebe, die Fotos mit Photoshop zu bearbeiten. Aber wie werden die Pirelli-Fotos diese Jahr aussehen?
Dieses Jahr wurde als Location für die Fotos, die Pirelli jedes Jahr exklusiv für seine Kunden machen lässt, Brasilien ausgewählt.
Natürliche Fotos von schönen Frauen schon vor Pirelli
Die Idee, von Natur aus schönen Frauen keine durch das Retuschieren von Fotos in Kalendern oder Zeitschriften unerreichbare visuelle Ideale gegenüberzustellen, kam ursprünglich von Peter Lindbergh. Er nannte so bearbeitete Werbe-Fotos sogar herzlos. Um sich davon abzuheben, machte er eine Fotoreihe mit den Titelseiten einer bekannten französischen Modezeitschrift. Der erste Schirmherr der neuen Generation von Modefotos war also nicht Pirelli, sondern die französische Elle, auf der sich schon etwas ältere Film- und Mode-Größen wie Sophie Marceau, Monica Bellucci und Eva Herzigova dem Leser auf nicht retuschierten Fotos präsentierten. Davon und wahrscheinlich auch von Lindberghs Aussage, Covergirls sehen dank Photoshop aus, als ob sie vom Mars kämmen, ließen sich Pirelli und der Fotograph inspirieren.
So wurden die Fotos für den Pirelli-Kalender im vorigen Jahr geschossen.
Pirelli schlägt mit dem diesjährigen Kalender ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf
Da Models laut Richardson sowieso lieber nicht retuschierte Fotos von sich sehen, kam ihm die Anfrage von Pirelli, den schon von 1964 an vom Prestige verwöhnten Kalender für diese Jahr zu erstellen, gerade gelegen. Er will die kleinen „Fehler auf den Fotos lassen, denn sie verringern die Schönheit der Mädchen nicht“. Pirelli hat uns mit seinem Ausspruch gegen die ästhetische Manipulation somit einen weiteren Grund dafür geliefert, die ausgelesene Klientel, die die Fotos in ihrem Kalender bewundern darf, aufs stärkste zu beneiden.
