Pornos haben den Sex getötet

25.09.2008 | Antonio B

Vermissen Sie auch die guten alten Pornofilme, wo die Schauspieler noch wirkliche Lust verspürten und der Sex noch wirklich echt war?

 

Die Pornoversion der Piraten der Karibik ist der Prototyp des heutigen modernen und verfälschten Pornos.

Die Pornoversion der Piraten der Karibik ist der Prototyp des heutigen modernen und verfälschten Pornos.

 

Fangen wir mit den Siebzigern an, als die Pornofilme noch eine Revolution darstellten. Als sie noch in echten Kinos gezeigt wurden und mehr Geld einspielten als normale Filme. Sie haben richtig gelesen, der legendäre Pornostreifen Tiefer Schlund, in dem 1972 die unvergessliche Linda Lovelace mitspielte, ließ viele damalige Filme hinter sich und wurde zu einem der profitabelsten Filme aller Zeiten. Die Geschichte über eine Frau, die ihre Klitoris im Hals hat und deshalb nur durch einen tiefen oralen Sex befriedigt werden kann, kam zur richtigen Zeit. Linda Lovelace wurde über Nacht bekannt und knöpfte an den Ruhm dermaliger Hollywod-Größen an. Ähnliches geschah auch mit den Streifen Der Teufel in Miss Jones, in dem Georgina Spelvin die Hauptrolle spielte und Hinter der grünen Tür mit Marilyn Chambers. Das war halt die Zeit, als die Pornos noch hoch geachtet wurden und von den Zuschauern als Mainstream angesehen wurden.

 

Die legendäre Linda Lovelace, Star des revolutionären Tiefen Schlunds.

Die legendäre Linda Lovelace, Star des revolutionären Tiefen Schlunds.

 

Mit fünfzehn Jahren schon in Pornos

 

Dann kamen die Achtziger und neue Stars. Zum Beispiel die kultige Traci Lords, die viel Staub aufwirbelte, als sie zugab, dass sie bei ihrem Alter gelogen hat und so schon mit fünfzehn ihren ersten Porno gedreht hat. Natürlich dürfen wir auch nicht Amber und Ginger Lynn vergessen, unsere legendäre Nachbarin Cicciolina und natürlich den großen John Holmes, dem Mann mit dem größten Penis in der Pornoindustrie, der den Weg für den nicht weniger legendären Ron Jeremy vorbereitete, der nach seiner Autofellatio bekannt wurde. Sie haben richtig gelesen, Ron Jeremy befriedigte sich, in einem seiner frühen Filme, selber oral und wurde so zur Legende. Die Achtziger waren die Zeit in der Pornos, die auch die slowenischen Zuschauer begeisterten. Meist auf Video, aber auch im legendären Kino Sloga in Ljubljana, das in den Neunzigern geschlossen wurde. So ist es, Slowenien war in den Achtzigern wild auf Pornos, die Warteschlangen vor dem Kino und dem Videoverleih waren immer lang, die bekanntesten Pornofilme wurden sogar in ganz normalen Kinos vorgeführt, wo sie stets begeisterte Abnehmer fanden.

 

Die kultige Pornodiva Traci Lords schwindelte bei ihrem Alter und drehte ihre ersten Pornos schon mit fünfzehn Jahren.

Die kultige Pornodiva Traci Lords schwindelte bei ihrem Alter und drehte ihre ersten Pornos schon mit fünfzehn Jahren.

 

Es begann ein Wettkampf der Extreme

 

Es kamen die Neunziger, die die Pornos ausschließlich in unsere Heime stießen, was einerseits interessant war, sie aber andererseits jeglichen Zaubers beraubte und sie zum Konsumgut machte. Und gerade die Tatsache, dass die Pornofilme für immer auf Video umgesiedelt sind, ist für die Übersättigung des Marktes verantwortlich. Pornos wurden zur Industrie, in der es nicht mehr wichtig war, wer darin spielt, wie er spielt, ob er/sie Spaß an der Sache hat oder nicht, wichtig war nur, wie groß sein Penis ist, wie viel Silikon sie hat und wozu alles sie bereit waren. Und gerade diese Bereitschaft zu allem hat den Pornos ihren Reiz genommen, hat sie für immer zerstört. Sie wurden alles Guten aus der Vergangenheit beraubt. Einst wurden die Zuschauer von Pornos erregt, heute werden sie nur noch schockiert durch wagemutige Szenen. Und gerade dieser Wagemut und Bereitschaft alles zu machen töten den Sex. Es macht den Sex zu einem Extrem, das nicht mehr sexy ist, sondern abstoßend, widerlich und für den Zuschauer völlig reizlos. Die Zuschauer können über die Akrobatik, die ihnen geboten wir, nur lustlos staunen.

 

Heutige Pornos sehen wie Robotersex aus und helfen uns darum nicht mehr beim Vorspiel.

Heutige Pornos sehen wie Robotersex aus und helfen uns darum nicht mehr beim Vorspiel.

 

Drei Penisse im After sind nicht sexy

 

Drittklassige, billige Darstellerinnen, die in den übelsten Absteigen aufgegabelt wurden. Kein richtiger Star, der nur im Ansatz den einstigen Königen das Wasser reichen könnte. Szenen, die den Appetit nehmen. Achtklassige Produktion. Tonnenweise Silikon. Und Geschichten, falls vorhanden, die uns im besten Fall zum Lachen bringen. Und aufgepasst, in unserem Kabelfernsehen stehen uns vier Pornokanäle zur Verfügung, in denen nur Hardcore läuft. Vierundzwanzig Stunden am Tag. Jeden Tag. Tausende von Pornos, unter denen Sie nur selten einen finden, der Sie vielleicht etwas antörnt und heiß macht. Ich bitte Sie, wer wird schon von einer Szene erregt, in der sich eine Frau drei Schwänze in den After schiebt? Von drei langweiligen Lesben, die nicht richtig wissen, was sie miteinander anstellen sollen? Wer findet schon eine Frau anziehend, die das Sperma von fünfzehn Männern schlucken muss? Das sind unreale Situationen. Szenen, die uns bei unserem Vorspiel nicht helfen. Es eigentlich sogar zerstören. Von Bondage, Gasmasken, Folter, bis zum Sex mit Außerirdischen, als eine Art Parodie auf Spielbergs Alien. Unnötig, unsexy, robotermäßig und uninteressant.

 

Ungefähr so sehen Szenen aus modernen Pornos aus, die alle darin wetteifern, wer extremer und schockierender sein wird.

Ungefähr so sehen Szenen aus modernen Pornos aus, die alle darin wetteifern, wer extremer und schockierender sein wird.

 

Kein Wunder, dass auch Jenna Jameson, die immer noch keine Nachfolgerin hat, die Nase voll hatte. Es gibt auch kaum noch Menschen, die wirklich auf Pornos stehen. Pornos sind passe. Nur noch eine Erinnerung an unsere Jugend, als sie noch von Leuten gedreht wurden, die noch einen Sinn für Erotik und Sinnlichkeit hatten. Und wenn man das alles überdenkt, ist es nicht mehr so verwunderlich, dass heutzutage jeder größerer Hollywoodstar seinen eigenen Porno dreht, der dann zufällig an die Öffentlichkeit kommt.

 


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