Wieso wollen Teenager Kinder haben?
Ein Schwangerschaft in Teenagerjahren ist nicht immer die Folge von Unwissenheit oder Unachtsamkeit. Manchmal ist der Kinderwunsch einfach da.
Teenagerschwangerschaften sind nicht selten die Folge eines Kinderwunsches. (PhotoXpress)
Der Kinderwunsch ist das Natürlichste auf der Welt. Eigentlich ist fast jeder Mensch überrascht, wenn man hört, dass jemand keine Kinder haben will. Doch unter Teenagern ist das nicht der Fall. Da ist es gerade umgekehrt, Teenager, die sich ein Kind wünschen, werden von der Seite und mit Verwunderung angesehen. Teenager sollen keine Kinder haben, weil sie emotional, physisch wie auch materiell nicht für ein Kind sorgen können. Doch ist ihr Kinderwunsch deswegen weniger natürlich, wichtig oder minder ernst zu nehmen? Was geht in den Köpfen von Teenagern vor, die einen unaufhaltsamen Kinderwunsch spüren?
Die Menstruation weist daraufhin, dass der Körper bereit ist
Vor der ersten Menstruation kann ein Mädchen nicht schwanger werden, weswegen die erste Monatsblutung als Zeichen verstanden wird, dass das Mädchen bereit für ein Kind ist. Zu der Zeit passieren im Körper zahlreiche hormonelle Veränderungen, die die Teenager darauf vorbereiten, eines Tages Eltern zu werden.
Einige Experten, die sich mit der ansteigenden Zahl von Teenagerschwangerschaften beschäftigen, verbinden den Kinderwunsch mit dem fehlenden Gefühl geliebt zu werden und das eigene Leben unter Kontrolle zu haben. Der Kinderwunsch kommt bei Teenagern in einem Alter auf, in dem sie ihr Nest gerne verlassen würden, ihnen dazu jedoch die nötigen Flügel fehlen. Ein Kind stellt für sie die Eintrittskarte in die Welt der Erwachsenden dar. Manchmal ist der Kinderwunsch auch ein Ausdruck der Rebellion.
In den USA hat man herausgefunden, dass der Kinderwunsch oft bei Mädchen aus der sozialen Unterschicht, die einen älteren Partner mit einem Job haben, aufkommt. Die Partnerschaft und die Mutterschaft wird von ihnen romantisiert. Es handelt sich vielleicht um ein Gefühl der Machtlosigkeit, Ausweglosigkeit, vielleicht sehen sie für sich keinen anderen Weg zum Erfolg als über das Kind. Diese Erkenntnisse sind unserer Meinung nach von großer Bedeutung und sie sollten von allen Programmen berücksichtigt werden, die sich mit der Verhinderung von Teenagerschwangerschaften beschäftigen und in den meisten Fällen auf die Promovierung von Verhütungsmitteln beschränkt sind.
Babysitting kann Teenagerschwangerschaften verhindern
Teenager, die sich ein Kind wünschen, sollten zuerst für fremde Kinder sorgen. Die Sorge für ein fremdes Kind ist eine gute Lehrstunde, die in Ansätzen widerspiegelt, was es wirklich bedeutet, ein Kind großzuziehen. Diese Erfahrung lässt nicht wenige Teenager erkennen, dass sie für ein Kind doch noch nicht bereit sind. Doch leider wird heutzutage auf diese "Vorbereitungsphase" nicht mehr so viel Wert gelegt. Früher gab es große Familien, in denen die älteren Kinder auf ihre jüngeren Geschwister aufgepasst und gleichzeitig gelernt haben, was es bedeutet, Mutter oder Vater zu sein. Nun sind durch das zunehmende Alter der ersten Schwangerschaft auch die Wahrscheinlichkeiten gestiegen, dass die in jeglicher Hinsicht reifere Mutter gut für ihr Kind wird sorgen können.
Die Folgen einer Teenagerschwangerschaft tragen die Mädchen selbst
Ein Kind zu bekommen und zu erziehen kann zu den schönsten und gleichzeitig anstrengendsten Erfahrungen auf der Welt zählen. Das Elternsein bedeutet, große Verantwortung zu übernehmen. Das Kind ist vollkommen von seinen Eltern abhängig, weswegen es die Welt der Eltern auf den Kopf stellt. Für Teenager bedeutet dies oft, dass sie auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen sind. Trotz des großen Kinderwunsches und der Absicht, für immer zusammenzubleiben, geht die Beziehung in die Brüche. Studien belegen, dass nur 20 % der Väter mit der jungen Mutter zusammenbleiben. Die meisten jungen Mütter erziehen ihre Kinder demnach alleine und sind dabei in großteils von ihren Eltern abhängig. Zum Scheitern verurteilt sind auch jene Paare, die sich entscheiden, zu heiraten und gemeinsam das Kind aufzuziehen. Obwohl es natürlich finanziell, physisch und psychisch einfacher ist, für ein Kind zu sorgen, birgt das gemeinsame Leben auch ein paar Tücken. Nicht selten folgt auf das erste bald schon das zweite Kind, welches die Mutter daran hindert, ihre Schulausbildung fertigzumachen. Doch es ist nicht immer so. Manchen Mädchen öffnet das Kind die Augen, dass sie sich zusammenreißen und aus ihrem Leben etwas tun müssen, damit es dem Kind in Zukunft gut gehen wird. Doch als Eltern sollten Sie nicht darauf warten, bis Ihr Kind selbst zu dieser Erkenntnis kommen muss.
