Was machen, wenn Ihr Kind Sie beim Sex erwischt?

12.09.2012 | T. P.

Wenn ein Kind seine Eltern beim Sex erwischt, ist es für ihn eine traumatische Erfahrung, die Folgen fürs ganze Leben haben kann.

 

 

beim Sex erwischt

Wenn Sie Ihr Kind beim Sex erwischt, sollten Sie schnell reagieren. (PhotoXpress)

 

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Beim Sex erwischt: Die Situation

Wenn Sie noch so vorsichtig sind, immer besteht die Möglichkeit, dass Ihr Kind Sie beim Sex erwischt. Wie Sie regieren und was Sie machen ist von wesentlicher Bedeutung, weil es einen Einfluss darauf hat, wie Ihr Kind Ihre Sexualität, die Sexualität Ihres Partners und auch seine eigene Sexualität erfassen wird. Wenn Sie eine ernste Beziehung führen und Ihr Kind Sie beim Sex mit Ihrem Partner, der gleichzeitig auch der Vater/die Mutter des Kindes ist, erwischt, dann ist normalerweise das Problem viel kleiner und kann mit einem ausführlichen Gespräch geklärt werden. Alle anderen Kombinationen sind eher problematisch. Es hängt davon ab, ob das Kind ein Mädchen oder ein Junge ist, wie alt es ist, wieweit es psychisch entwickelt ist, ob es die Mutter oder den Vater erwischt, in welcher Stellung Sie sich befinden und wie Sie reagieren. Weil es zu viele Kombinationen gibt, um jedes einzelne Beispiel zu beschreiben, werde ich einige allgemeine Theorien darüber vorstellen, was das Kind in einer solchen Situation empfindet und wie man am besten reagiert.

Vom Sohn beim Sex erwischt

Ich entschuldige mich bei allen, die Freud nicht mögen, weil ich mich wieder einmal auf seine Theorien beziehen werde. Es hängt von der Entwicklungsphase des Jungen ab, wie er die Sexualität und die Rolle seiner Eltern erfasst. Ein Junge ist immer sehr an seine Mutter gebunden und identifiziert sich auch mit ihr. In seinen Augen kann der Vater sehr schnell die Rolle des Rivalen übernehmen, jemanden, der die mütterliche Aufmerksamkeit weg von ihm lenkt und eine Konkurrenzfigur darstellt. Ein besonders autoritativer Vater mit einer stark männlichen Erscheinung, kann für das Kind schnell ein Dorn im Auge werden. Das Kind will die völlige Aufmerksamkeit seiner Mutter, weil sie für ihn die Quelle für Nahrung, Bequemlichkeit und Sicherheit darstellt. Gleichzeitig ist sich ein Junge seiner Ähnlichkeit mit dem Vater und der Hilflosigkeit zu konkurrieren bewusst. Er weiß und versteht, dass der Vater eine große Bedrohung in der Beziehung zu seiner Mutter bedeutet und dass er selbst einmal seine Position einnehmen wird, ist aber dessen noch nicht fähig. Er toleriert den Vater und passt aufmerksam auf jeden Schritt seiner Mutter auf, die ihn in seiner Eifersucht bestätigt. Wenn das Kind mit dem Geschlechtsakt konfrontiert wird, kann es nur schwer als keine gewalttätige Handlung interpretieren. Schweres Atmen, Seufzen und – abhängig von der Position – die männliche Überlegenheit. Ein Kind fühlt instinktiv, dass wenn man irgendetwas in den Körper hineinsteckt, es wahrscheinlich weh tut. Deswegen verspürt das Kind in einer solchen Situation Angst, gleichzeitig wird es davon aber unwiderstehlich angezogen. Es weiß, dass es eines Tages seinen Vater in dieser Rolle ersetzen wird, da es sich mit der männlichen Vorgehensweise identifizieren kann und von der schockanten Situation angezogen wird. So ungefähr lautet die Theorie. Wächst das Kind normal heran, entwickelt sich aus einer solchen Denkweise die gesunde Einstellung eines erwachsenen Mannes, weil das zum natürlichen Prozess gehört. Bei einigen Kindern kann eine solche Szene dermaßen traumatische Folgen haben, dass es in dieser Entwicklungsphase bleibt und seine ganze Entwicklung beeinflusst. Deswegen raten wir Ihnen, dass zuerst die Mutter und dann der Vater mit dem Kind sprechen. Der Junge muss über alle Einzelheiten und die Bedeutung von Sexualität aufgeklärt und keineswegs belügt werden. Die Mutter muss ihm versichern, dass dadurch ihre Beziehung nicht beeinflussen wird, dass sie ihn auch weiterhin liebt, dass ihr das nicht wehtut, sondern Spaß macht und alles ganz normal und natürlich ist. Der Vater muss dem Jungen erklären, dass er seine Mutter liebt, sogar noch mehr wegen dieser Taten und er, der Junge, der Beweis ihrer Liebe ist. Es schadet nicht, wenn er den Jungen über den Geschlechtsverkehr und die menschliche Reproduktion aufklärt. Früher oder später muss das getan werden und das wäre eine gute Gelegenheit ihr Kind in die Welt der Sexualität einzuführen.

Von der Tochter beim Sex erwischt

Die Mädchen sollen die Beziehungen in der Familie ganz anders erfassen. Freud meinte, dass sie das Nichtvorhandensein des Penis fühlen und sich als kastriert wahrnehmen. Die Folge dessen soll die Identifizierung mit der Mutter und die Verherrlichung des Vaters sein. Das Mädchen weiß, dass es später im Leben die Rolle der Frau einnehmen wird, und irgendwie fühlt es, dass nur ein Mann sie ergänzen kann. Sie träumt von einer Hochzeit mit dem Vater, vom Rollentausch mit der Mutter, mit der sie um die väterliche Aufmerksamkeit wetteifert. Mit dieser Theorie war schon Freud nicht zufrieden. Es ist von großer Bedeutung, dass das Kind den Geschlechtsakt nicht als eine gewaltsame Handlung empfindet, sondern als eine Handlung unter Erwachsenen, eine Folge der Liebe. Mädchen können vom Anblick ziemlich geschockt sein. Wie die Jungen finden auch sie die Handlung gewaltsam und können sie nicht verstehen. Auf der anderen Seite finden sie diese neuartige Handlung gerade wegen ihrer eindeutigen Unzulässigkeit sehr anziehend. Falls sich das Kind tatsächlich mit einem Elternteil identifiziert, kann es durch die Perzeption der Rolle extrem verwirrt werden und Verdrängungen auslösen. Während einer normalen Entwicklung des Kindes und dem Bewusstwerden der eigenen Sexualität und Lustgefühle, die damit verbunden sind, verschwindet diese Verdrängung von selbst.

Beobachten Sie Ihr Kind und reagieren Sie schnell

Zwei Dinge sind äußerst wichtig. Wenn das Kind heftig reagiert hat, was sich an den Veränderungen in seinem Benehmen erkennen lässt, wurde es vom Ereignis stark mitgenommen. Drängen Sie es mit keiner Erklärung und warten Sie nicht darauf, dass sich alles von selbst löst. Auf den ersten Blick scheint das Eine das Andere auszuschließen, wenn Ihnen Ihr Kind nicht zuhören will, aber Sie dürfen es auf keinen Fall bedrängen. Dem Kind Zeit zu geben, um das Gesehene zu verarbeiten und seine eigene Meinung zu bilden, ist etwas anderes, als wenn Sie ihm etwas Zeit widmen. Ihr Kind muss eine logische Erklärung für das Gesehene finden und es in den sicheren Rahmen der eigenen Welt einsetzen. Wenn er das aber nicht allein kann, müssen wir ihm helfen und letztendlich auch professionelle Hilfe aufsuchen. Freud ist seit längerer Zeit kein gutes Beispiel mehr für unser Leben. Die Psychologie bietet viele Möglichkeiten, wie wir mit solchen Problemen umgehen können. Es war aber Freud, der als erster angefangen hat, darüber nachzudenken und seine Gedanken bieten uns einen guten Einblick in unsere Psyche. Er hat uns sicherlich gezeigt, dass die menschliche Psyche sehr komplex ist und wir darüber sehr wenig wissen, dass wir uns nur individuell in diesen Labyrinthen zurechtfinden können. Aber auch so können wir uns verirren. Deswegen ist der beste Ratschlag, den wir Ihnen geben können, die Türen gut zu verschließen und den Kindern die guten, alten Märchen vorzulesen.

 

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