Geschichte der Sexualwissenschaft
Lesen Sie hier, wann mit der Erforschung der Sexualität begonnen wurde und wer diese mutigen Wissenschaftler waren.
Wenn uns die Geschichte der Sexualforschung eines gelehrt hat, dann das, dass man sich für seine Sexualität nicht zu schämen braucht. (PhotoXpress)
Die Sexualwissenschaft ist die systematische Erforschung der menschlichen Sexualität. Sie umfasst alle Aspekte der Sexualität.
Sexualität galt lange Zeit als ein verbotenes Thema. Vor allem in den letzen Jahrhunderten, in der westlichen Welt. Ein viel größeres Verständnis für Sexualität hatten die restlichen, für die westliche Welt, 'exotischen Völker'. Wir alle kennen das indische Kamasutra und die Ananga Rango, obwohl beide Bücher die Sexualität nicht aus einem wissenschaftlichen bzw. medizinischen Standpunkt betrachten.
Geschichte Sexualwissenschaft: die Anfänge
Einer der ersten Sexualforscher war Richard Freiherr von Krafft-Ebing, der im Jahr 1886 ein Buch über Anomalien in der Sexualität veröffentlichte. Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlichte Freud seine Theorien über die Sexualität, aber mehr darüber ein anderes Mal. Magnus Hirschfeld gründete 1919 in Berlin das Institut für Sexualwissenschaft , das aber 1933 von den Nazis zerstört wurde.
Geschichte Sexualwissenschaft: der Durchbruch
Der erste richtige Durchbruch gelang den Biologen mit der Entdeckung der Hormone Östrogen und Testosteron, in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts. 1948 stellte der Biologe Alfred Kinsey, von der Universität von Indiana, erste Ergebnisse seiner Studie der menschlichen Sexualität in den Werken Sexual Behavior in the Human Male und Sexual Behavior in the Human Female vor. Sie können sich vorstellen wie kontrovers die Bücher für jene Zeit waren. Kinsey befasste sich mit Themen, die bis dahin Tabu waren. Masturbation, Homosexualität und Orgasmus waren Themen, die Kinsey in seinen Werken behandelte. Seit dem Erscheinen dieser beiden Bücher, sind die in ihnen behandelten Themen Bestandteil aller Diskussionen, Gespräche und wissenschaftlicher Forschungen.
Geschichte Sexualwissenschaft: Dr. Charles Kinsey
Kinsey war der erste, der Sex als Wissenschaft behandelte. Ihm folgten viele Ärzte, Psychologen und Gynäkologen. Im Jahr 1966 beschrieben der Gynäkologe William Masters und die Psychologin Virginia Johnson zum ersten Mal den Zyklus der sexuellen Reaktion. In diesem Zyklus wird die Reaktion des Körpers auf sexuelle Stimulation beschrieben. Ihre Forschungsergebnisse basierten auf 382 Frauen und 312 Männern, die zusammen über 10.000 solcher Zyklen erlebten. Das war die erste Studie die so viele Menschen umfasste und sich mit der menschlichen Intime befasste.
Die Anfänge waren zwar schwer, aber heute haben wir gerade wegen Menschen wie Kinsey, Freud, Masters und Johnson die Möglichkeit, frei über die Sexualität zu sprechen und über sie zu lernen. Die Technologie auf dem Gebiet der Sexualität macht rasche Fortschritte, nach der revolutionären Viagra kommt jetzt die Pille für den Mann. Den Menschen wird langsam bewusst, dass Sexualität etwas Gesundes, Normales und ein Teil von jedem ist. Warum fällt es dann den Menschen hierzulande noch immer so schwer über sie zu sprechen?
