Was gilt denn nun tatsächlich als sexuelle Perversion?

Sexuelle Perversion ist ein ziemlich relativer Begriff, darum haben Menschen oft grundlos Vorbehalte gegenüber gewissen Sexpraktiken.

Hören Sie nicht auf Andere

Wenn Sie Woody Allens Kultkomödie Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten kennen, werden Sie sich mit Sicherheit an den vorletzten Sketch des Films erinnern können, in dem  die Teilnehmer in einer Quizshow die vermeintliche sexuelle Perversion des Gastes zu erraten haben. Der Sinn dieses Sketches von Woody Allen war es, darauf hinzuweisen, dass Menschen oft bestimmtes Verhalten fälschlicherweise als sexuelle Perversion einstufen. Der Grund dafür liegt darin, dass wir so erzogen wurden, um bestimmte Verhaltensmuster als pervers zu betrachten. Zeit unseres Lebens machen wir jedoch genug eigene Erfahrungen, um den Begriff sexuelle Perversion nach einem bestimmten, sich selbst geschaffenem Bild für sich selber zu definieren, so wie wir uns solches Verhalten von alleine erklären und was wir selbst als abwegig beziehungsweise als pervers zu betrachten anfangen. Tatsache ist auch, dass wir unsere Meinung auch ändern können, ganz von selbst, ohne dabei auf Andere hören zu müssen. Wenn Sie zum Beispiel bestimmten Fetischen frönen, die jedoch ganz und gar legal sind, dann lassen Sie sich von niemandem einreden, dass Sie pervers wären.

Sexuelle Perversion ist ein äußerst relativer Begriff

Der Begriff sexuelle Perversion ist relativ. Das ist zweifellos so, denn einige kriegen beim Thema Anilingus das Würgen, wogegen es andere als etwas ganz Gewöhnliches ansehen. Manche erachten die Tatsache, dass eine Frau das Sperma ihres Partners schluckt, als sexuelle Perversion, wogegen wiederum andere in solch einem Verhalten nichts Abwegiges erkennen. Es gibt auch nicht wenige Frauen, die das Sperma ihres Partners ganz gerne runterschlucken, da es bekanntlich aus Eiweiß, also aus Protein besteht. Was als sexuelle Perversion und was als übliches Verhalten zu werten wäre, wird oft auch von den jeweiligen religiösen Institutionen vorgegeben. Die heißen nämlich Sex nur in der Ehe gut und predigen nur solches sexuelles Verhalten, welches deren Glauben nach von Gott bestimmt wurde. Haben Sie außerdem gewusst, dass fast jede Weltreligion Masturbation als sexuelle Perversion ansieht? Haben Sie schon mal davon gehört, dass man durchs Masturbieren blind werden könnte? So etwas hat man nicht selten von den eigenen Großeltern zu hören bekommen.

Sexpraktiken, die beiden gefallen, sind keine sexuelle Perversion

Genau so! Wenn ein Paar bestimmten Sexpraktiken nachgehen möchte, die zwar so manche ablehnen, sie jedoch legal sind, dann kann deren Verhalten auch nicht als sexuelle Perversion betrachtet werden. Sie verletzen ja niemanden und fügen niemandem Schaden zu! Auch wenn Sie etwas höchst Versautes anstellen, hat dieses nichts mit Perversion zu tun. Wenn Sie es selber anders und etwas gewagter lieben, dann ist nichts falsch daran. Sie experimentieren halt gerne und fühlen sich gut dabei. Das ist auch alles, was zählt - sich nämlich gut zu fühlen und seine sexuellen Vorlieben auszuleben! Solange Sie keine Gesetze brechen, hat niemand das Recht, Ihnen irgendetwas vorzuwerfen. Der Begriff sexuelle Perversion kann ja letztendlich auch als etwas Positives erachtet werden, wenn man zum Beispiel selber von dieser Bezeichnung für die eigenen sexuellen Vorlieben angetörnt wird. So etwas kann sehr prickelnd sein. Zerbrechen Sie sich also nicht den Kopf darüber, was andere sagen oder gar selbst veranstalten. Gehen Sie jenem nach, was Ihnen am meisten Spaß macht. Nur so wird Ihr Sexualleben wirklich spontan und erregend frisch bleiben können!