Ist der Schlaf zu zweit wirklich ungesund?
Stört ein schnarchender Partner, der Ihnen ständig die Decke wegnimmt, Ihren Schlaf? Getrennte Betten kämen infrage, doch es geht auch weniger drastisch.
Der Schlaf ist wichtig für die Gesundheit. (jlp)
Doktor Neil Stanley behauptet, dass der Schlaf zu zweit ihre Gesundheit negativ beeinflussen kann. Unterbrechungen des Schlafs, wie zum Beispiel der Kampf um die Decke oder das Schnarchen des Partners, hindern Sie daran, in die tiefe Phase des Schlafs überzugehen.
Der Schlaf in der Vergangenheit
Der Schlaf zu zweit im gemeinsamen Ehebett ist relativ neu, er erschien mit der industriellen Revolution, als die Menschen in kleinere Stadtwohnungen umziehen mussten. Es ist schon interessant, dass Doktor Stanley dieses Argument hervorbringt, da dieser Umstand höchstens für reiche Familie zutrifft, die sich getrennte Schlafzimmer überhaupt leisten konnten. Das Bauernvolk konnte sich diesen Luxus bestimmt nicht leisten, was auch aus zahlreichen Erzählungen und Märchen hervorgeht. Dafür waren sie aber gesund – oder auch nicht, dies war von vielen anderen Faktoren abhängig, im größtem Maße von der Ernährung. Doch einen tiefen Schlaf hatten sie durch die viele anstrengende Arbeit an der frischen Luft bestimmt, auch wenn sie alle gemeinsam in einem Raum, um den Kamin versammelt schliefen und schnarchten.
Ein Bett für den Sex, ein anderes für den Schlaf. (jlp)
Der Schlaf ist wichtig für die Gesundheit
Doktor Stanley behauptete, das der Schlaf zu zweit mit Herzkrankheiten, Schlaganfällen, Lungenproblemen, Scheidungen, Verkehrs- und Arbeitsunfällen in Verbindung gebracht werden kann. Wenn Sie also kuscheln wollen, tun Sie dies in einem Bett, wogegen Sie in ein anderes schlafen gehen sollten. Wenn Sie jedoch mit Ihrem Schlaf zufrieden sind, dann bedarf es keiner Änderungen, erklärte noch Doktor Stanley. Es ist Fakt, dass wenn Sie neben Ihrem Partner schlafen, dass Ihr Schlaf bis zu 50 % mehr gestört wird, als wenn Sie alleine schlafen würden. Und trotzdem entscheiden sich sehr wenige Menschen für getrennte Schlafzimmer: Nur 8 % der britischen Paare im Alter zwischen 40 und 60 Jahren gönnen sich keinen Schlaf zu zweit. Doktor Stanley führte außerdem eine Studie durch, mit der er feststellte, dass die kognitiven Fähigkeiten der Männer beim gemeinsamen Schlaf zurückgehen, während der Schlaf zu zweit die kognitiven Fähigkeiten der Frauen nicht beeinflusst. Andererseits kann eine Veränderung der Schlafgewohnheit bei Paaren, die nur den Schlaf zu zweit kennen, Schlafstörungen verursachen, fügte Stanley hinzu.
Wenn Sie an den Schlaf zu zweit gewöhnt sind, wird eine Umstellung Ihnen nicht guttun. (jlp)
Wirtschaftliche Lösung für den Schlaf zu zweit
Auch wenn Ihr Schlaf durch den Partner gestört wird, sollten Sie es zuerst mit getrennten Decken versuchen, bevor Sie in eine größere Wohnung umziehen, nur um in getrennten Betten oder gar getrennten Schlafzimmern schlafen zu können. Mit getrennten Decken werden Sie zumindest zwei Störfaktoren aus der Welt schaffen, und zwar den nächtlichen Kampf um die Decke und die Unterschiedlichen Wärmebedürfnisse (während einem warm ist, kann zum Beispiel der andere frieren). Falls der Schlaf durch das Schnarchen des Partners gestört wird, gibt es auch eine ganz billige Lösung: Ohrenstöpsel. Auf diese Weise isolieren Sie auch andere vermeintliche Geräusche, die Ihren Schlaf stören (Verkehr, Bahn, Nachbarn, …).
